Acacia Composites schöpft Wert

Nachhaltige Produkte gehen aus Eindringerbusch für den Export hervor
Erstmals werden in Namibia Produkte wie Terrassendielen, Wandverkleidung und Latten aus einer Mischung bestehend aus Holzfaser und einem umweltfreundlichen Polymer hergestellt. Letzterer wird aus hochwertigen recycelten 25-Liter-Kunststoffbehältern gewonnen. Acacia Composites will massenweise exportieren.
Francoise Steynberg
Von Francoise Steynberg

(Bearbeitet von Frank Steffen)

Windhoek

Acacia Composites hat mit der Eröffnung seiner Fabrik in der Hauptstadt Namibias ein wichtiges Zeichen gesetzt. Anlässlich der offiziellen Eröffnung der Fabrik im südlichen Industriegebiet Windhoeks am vergangenen Donnerstagabend, 25. Januar, wurden die Gäste durch die beeindruckende und moderne Fabrik in der Von-Braun-Straße im Industrieviertel Cargo City geführt.

Produkte wie Terrassendielen, Wandverkleidung und Latten werden aus einer Mischung aus Holzfasern und einem umweltfreundlichen Polymer hergestellt, das aus hochwertigen recycelten 25-Liter-Plastikflaschen gewonnen wird.

Die Acacia-Composites-Produkte werden aus dem Häcksel hergestellt, welcher durch die Ernte von Eindringer-Buscharten gewonnen wird. Es handelt sich also um Büsche, die die natürliche Ökologie Namibias bedrohen. Acacia Composites ist weltweit der erste Hersteller von Verbundwerkstoffen, die vollständig aus invasiven Buscharten hergestellt werden. Die Entfernung des eindringenden Busches bringt unter anderem mit sich, dass der natürliche Lebensraum mit mehr Grasflächen für Wild wiederhergestellt werden kann.

Matthias Fechter, Betriebsleiter von Acacia Composites, erklärte, dass der Bau der Fabrik im März 2023 begonnen wurde. Die Maschinen seien im Juni letzten Jahres importiert worden und zwei Monate später, im August 2023, in Namibia gelandet. „Zwischen 60 und 70 Prozent unserer supergrünen Produkte werden nach Deutschland exportiert, und wir gehen davon aus, dass wir 20 Prozent nach Südafrika exportieren werden.“

Firmendirektor Heinrich Unland sagte, das Hauptziel sei der Export ihrer Produkte in die gesamte SADC-Region sowie in andere europäische Länder: „Unsere Produkte sind von höchster Qualität, und Qualität ist das, was einen im Geschäft hält.“ Auf die Frage, warum Acacia Composites Namibia für die Errichtung einer Fabrik gewählt hat, sagte Unland: „Unsere Produkte sind billiger als in Deutschland. Sie sind etwas teurer als die aus China, aber die Qualität ist hochwertig.“

In Deutschland müssen Terrassendielen, Wandverkleidung und Latten nicht nur stabil, haltbar und langlebig sein, sondern auch strenger Zertifizierungsanforderung genügen. Laut Unland wurden bereits Muster der Produkte zur Untersuchung und Qualitätsprüfung an ein Labor in Deutschland verschickt.

Acacia Composites hat sich für Namibia als Standort entschieden, nachdem es seine Herstellung in ein freundliches afrikanisches Land verlegen wollte, in dem es zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Entwicklung von Fähigkeiten und zur Förderung der Gemeinschaft beitragen kann. Namibia habe diesen Anforderungen in Form von fähigen Handwerkern, tonnenweise eindringendem Busch und langen Sonnentagen entsprochen.

Laut Unland werden künftig weitere Arbeitnehmer eingestellt, denn die Fabrik soll 24/7 an Gang bleiben. Zwei Schichten sollen den Betrieb an sieben Tagen in der Woche in Gang halten. „Wenn die Namibischen Brauereien das können, können wir das auch“, meinte er. Acacia schafft eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, angefangen bei denjenigen, die recycelte Flaschen sortieren, bis hin zu den qualifizierten Handwerksleuten.

Darüber hinaus ist der Herstellungsprozess derart konzipiert, dass Abfall und Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert werden, was die Umweltauswirkungen weiter verringert. Der Produktionsprozess ist CO2-neutral und wird in naher Zukunft zu 100% mit Solarenergie betrieben.

Der umweltfreundliche Ansatz dieses Betriebs spiegelt scheinbar die Geschäftsphilosophie von Unland wider. Laut der Internetplattform „Rocketreach“ ist Unland eine erfahrene Kraft im Bereich der erneuerbaren Energien, Risikomanagement, Biomasse und vielem mehr. Demnach wohnt er in Hamburg und ist Geschäftsführer und Inhaber der Apos GMBH. Damit scheint Acacia Composites ein Abnehmer gewiss, denn Apos bietet auf seiner Internetseite auch „Lösungen für viele Branchen mit Fokus auf Plattenproduktion, Zellstoff & Papier, Bodenbelag, Platten, Leim und Biomasse-BHKW“ an.

Laut Fechter sind seine Produkte von nachhaltigem Wert und resistent gegen Fäulnis, Ausbleichen, Fleckenbildung, Verrottung und Insektenbefall. „Die Produkte eignen sich hervorragend für die Verwendung im Freien, sind einfach zu installieren, zu pflegen und zu reinigen.“

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Republikein 2024-11-16

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